Es
heißt, dass der Apostel Johannes gerne mit seinem zahmen Rebhuhn
spielte. Nun kam eines Tages ein Jäger zu ihm. Verwundert sah er,
dass ein so angesehener Mann wie Johannes einfach spielte. Konnte der
Apostel seine Zeit nicht mit viel Wichtigerem als mit einem Rebhuhn
verbringen?
So
fragte er Johannes: „Warum vertust du deine Zeit mit Spielen?
Warum wendest du deine Aufmerksamkeit einem nutzlosen Tier zu?
Verwundert blickte Johannes auf: „Wieso ist der Bogen in deiner Hand nicht gespannt?“
Der
Jäger antwortete: „Das darf nicht sein. Ein Bogen verliert
seine Spannkraft, wenn er immer gespannt wäre. Er hätte dann,
wenn ich einen Pfeil abschießen wollte, keine Kraft mehr. Und so
würde ich das anvisierte Ziel natürlich nicht treffen
können.“
Johannes erwiderte: „Siehst du, so wie du deinen Bogen immer wieder entspannst, so müssen auch wir uns immer wieder entspannen und erholen. Wenn ich mich nicht entspannen würde, indem ich z.B. einfach ein wenig mit diesem – scheinbar so nutzlosen– Tier spiele, dann hätte ich bald keine Kraft mehr, all das zu tun, was notwendig ist. Nur so kann ich meine Ziele erreichen und das tun, was wirklich wichtig ist!“