Ein König hatte einen Berater, der allen Dingen, die geschahen, immer etwas Positives abgewinnen konnte. Eines Tages unternahmen die beiden einen Ausflug auf eine unbekannte Insel.

Als sie am Strand ankamen, wollte der König eine Kokosnuss essen und holte mit seiner Machete aus. Dabei verfehlte er allerdings die Kokosnuss und schnitt sich den kleinen Zeh ab. Der König schrie vor Schmerz auf, doch sein Berater sagte: „Majestät, es ist zwar schlimm und tut sicherlich wirklich sehr weh, aber es wird bestimmt für irgendetwas gut sein!“

Das machte den König aber sehr wütend und er ließ seinen Diener in ein tiefes Loch werfen, aus dem dieser alleine nicht mehr heraus kommen konnte.


Der König machte sich auf den Rückweg und wollte in sein Königreich zurücksegeln, doch plötzlich tauchten wilde Eingeborene auf und nahmen den König gefangen. Sie schleppten ihn in ihr Dorf und verkündigten ihm: „Jedes Jahr müssen wir ein Menschenopfer bringen, um unseren Gott gnädig zu stimmen!“ Der Medizinmann des Stammes tanzte um den König, der auf einen Altar gebunden wurde und begutachte ihn von Kopf bis Fuß. Als er die fehlende Zehe am Fuße des Königs sah, befahl er, den König wieder loszubinden: „Lasst ihn wieder laufen! Er ist nicht vollkommen, denn es fehlt ihm eine Zehe – unser Gott jedoch fordert ein vollkommenes Opfer!“


So schnell es dem König möglich war, eilte er zu dem Loch, in dem immer noch sein Berater ausharrte und ließ ihn befreien. Der König entschuldigte sich bei ihm aufrichtig und sagte: „Du hattest wieder einmal Recht!“ und er erzählte seinem Berater die ganze Geschichte.

Doch wieder meinte der Berater, dass selbst diese Bestrafung auch für ihn etwas Gutes hatte: „Stellt euch vor – die Eingeborenen hätten mich gefangen!“


 
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